OSTEOPOROSE (KNOCHENSCHWUND)

Osteoporose – „Knochenschwund“ - Die Krankheit von porösen Knochen

740 000 Menschen in Österreich leiden an Osteoporose. Frauen (83%) sind davon häufiger betroffen als Männer (17%).

Was ist Osteoporose?

Unser Körper wir von Knochen bzw. dem Skelett gehalten. Das Maß für die Stabilität des Knochens ist die Knochendichte, ist aber nicht das einzige Maß. Die Knochendichte beschreibt das Verhältnis der mineralisierten Knochenmasse zu einem definierten Knochenvolumen

Skelett und Knochen stellt man sich gerne als starres, lebloses Gewebe vor. Aber unsere Knochen sind lebendiges und sehr aktives Gewebe. Knochenmasse und Knochendichte verändern sich im Lauf des Lebens und, was sehr entscheidend ist, Knochenmasse und Knochendichte passen sich an die Anforderungen (Belastungen) an. Osteoporose ist sowohl ein Schwund von Knochengewebe als auch eine Störung der Struktur des Knochens, bedingt durch Störungen des Gleichgewichtes zwischen Knochenneubildung und Knochenabbau, verbunden mit einem erhöhten Risiko für einen Knochenbruch. Das langsame Schwinden ist auch eines der zentralen Probleme des Krankheitsbildes: Weil man das langsame Schwinden von Halt und Stabilität nicht bemerkt, wird die Krankheit unterschätzt.

In der Therapie ist es die Neuausrichtung des Lebensstils und in der Vorbeugung die Information und das Wissen, was es damit auf sich hat und wie man präventiv agieren kann. Es könnten viel weniger Menschen betroffen sein, wenn sie sich früher informiert und entsprechend gegengesteuert hätten.

Wer ist gefährdet?

Neben den bekannten Risikofaktoren (Bewegungsmangel, Mangel an Kalzium und Vitamin D, mangelnde Sonnenexposition) sind vor allem jene Frauen gefährdet, mit spätem Eintritt in die Pubertät, mit unregelmäßigem Zyklus, mit vorzeitigem Wechsel, mit langer Einnahme von Medikamenten (z.B. Kortison) und mit Nierenleiden sowie schlanke, grazile und pigmentarme Frauen, vor allem dann, wenn ihre Mütter Osteoporose hatten. Gefährdet sind auch Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

Wie verläuft die Erkrankung?

Der Verlauf ist besonders heimtückisch, da die Erkrankung am Anfang oft lange Zeit unbemerkt bleibt. Danach kommt es oft zu schmerzhaften Knochenverformungen und Knochenbrüchen vor allem im Bereich der Wirbelsäule und des Oberschenkelhalses.

Diagnostik - bei wem und wann?

Bei Erkrankungsverdacht und dem Vorliegen von Risikofaktoren sollte die Knochendichte bestimmt werden (= Densitometrie). Frauen können ab dem 65., Männer ab dem 70. Lebensjahr eine Knochendichtemessung durchführen lassen, bei begründetem Verdacht auch früher. Die Kosten werden ab diesem Alter von den Krankenkassen übernommen.

Wie kann man vorbeugen?

In der Osteoporose-Prevention geht es einerseits um die Maximierung der größten Knochendichte im jugendlichen bzw. frühen Erwachsenenalter und andererseits um die Verhinderung bzw. größtmögliche Verlangsamung des physiologisch eintretenden Verlustes an Knochenmasse. 

Die Entstehung der Osteoporose und der Krankheitsverlauf ist bis zu 30-40% auch abhängig vom Lebensstil. Bis zum 30. Lebensjahr erreicht jeder Mensch seine größte Knochendichte, danach nimmt sie wieder ab. Daher sollte man dieser Erkrankung von Jugend an lebenslang vorbeugen durch

Ernährung  ausreichende Zufuhr von Kalzium (tägliche Dosis für Kalzium ca. 1000mg) ausreichende Zufuhr von Vitamin D (800 - 1000 IE täglich) Vor allem in den Wintermonaten (Mangel an Sonnenlicht) wird nicht ausreichend Vitamin D in der Haut erzeugt. 

Bewegung:  

  • regelmäßige Bewegung ist generell für die Gesundheit von größter Bedeutung und hat auch einen vorbeugenden Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit Krebs etc. Besonders gut eignet sich Stiegen steigen, Wandern, Laufen, Hüpfen, Tanzen, Schifahren, Langlaufen, Gymnastik, alle Ballspiele, Krafttraining)
  • wenig Alkohol: Männer max. 0,5l Bier oder 1/4l Wein täglich Frauen max. 0,25l Bier oder 1/8 Wein täglich
  • nicht Rauchen
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Diagnostik 

Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese): Zuerst muss die (Leidens‑) Geschichte des Patienten erfragt werden: Risiko- und Lebensstilfaktoren, Familienanamnese sowie frühere und aktuelle Medikamenteneinnahmen, Beschwerden) 

  • klinische Untesuchung
  • Röntgen der Brust- und Lendenwirbelsäule: sucht nach bereits vorhandenen Zeichen einer Knochendichteminderung und Wirbelkörperfrakturen und dient der Bewertung der für die Knochendichtemessung notwendigen Messregionen
  • Labor
  • Knochendichtemessung (Densitometrie) erlaubt die Berechnung des sogenannten T-Scores. Dieser T-Score gibt an, wie stark bei einer Person die Knochendichte von der Knochendichte junger Erwachsener abweicht. Die Knochendichtemessung können Frauen ab dem 65. Lebensjahr, Männer ab dem 70. Lebensjahr durchführen lassen.

Was Kann man tun, wenn man bereits an Osteoporose erkrankt ist?

Vermeiden Sie 

  • Heben und tragen schwerer Lasten
  • langes Sitzen und Stehen
  • länger dauernde einseitige Bewegungsabläufe
  • starke Stoß- und Druckbelastung
  • Einnahme von Medikamenten, die zu Müdigkeit oder Gangunsicherheit führen
  • Situationen mit Sturzgefahr Sie sollten
  • regelmäßig Bewegung (täglich mindestens 30 Minuten) mittlerer Intensität machen
  • nehmen Sie ausreichend Vitamin D und Kalzium zu sich
  • erhöhen sie die Sicherheit in Ihrer Wohnung, zur Reduktion der Sturzgefahr (Schuhe mit rutschfesten Sohlen, (rutschende) Teppiche entfernen, nicht auf Leiter oder Stühle steigen, Badewannen mit rutschhemmenden Matten auslegen, Haltegriffe in Bad und WC montieren etc.)

Medikamente

Die Basis der Medikamententherapie ist die tägliche Einnahme von Kalzium und Vitamin D. Dies allein ist jedoch für eine zusätzliche Therapie einer bestehenden Osteoporose zu wenig. Daher werden weitere Medikamente in Form von Tabletten, Injektionen (3- oder 6-monatlich) oder Infusionen (1x jährlich) in der Therapie der Osteoporose eingesetzt. 

© Dr. Thomas REITHMAYR

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