BRUSTKREBS

Brustkrebs ist derzeit bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Jede zehnte Frau in Westeuropa erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In Österreich erkranken jedes Jahr ca. 5000 Frauen an Brustkrebs. Brustkrebs entwickelt sich oft ohne erkennbare Anzeichen. Je früher dieser Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Chancen, die Brust zu erhalten und die Krankheit zu heilen. Am häufigsten ist die Erkrankung zwischen dem 50. u. 70. Lebensjahr. Die Diagnose Brustkrebs berührt eine Frau wohl wie kaum eine andere Krankheit, indem sie grundsätzliche Existenzängste und die Bedrohung ihrer Weiblichkeit als erste Reaktion auslöst. Inzwischen gibt es dank großer medizinischer Fortschritte der letzten Jahre jeden Grund, trotzdem auch in Zukunft ein normales und nicht durch die Krankheit bestimmtes Leben führen zu können. Diese Krebsart lässt sich heute heilen, sofern sie früh genug erkannt und gezielt von dafür ausgebildeten Fachärzten (Onkologen) behandelt wird. 

 


Ursachen für Brustkrebs:

 Die eigentliche Ursache für Brustkrebs ist unbekannt.  Neuere Forschungen haben inzwischen eine erbliche Veranlagung festgestellt, die allerdings nur für einen kleinen Teil (5-10%) der Brustkrebsfälle verantwortlich ist. Lifestyle-Faktoren (Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Alkohol) sind zu ca. 30% Ursache für die Entstehung von Brustkrebs. Ein Drittel aller Fälle wäre daher durch gesunde Lebensführung vermeidbar. Die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) begünstigen das Wachstum gewisser Brustkrebstypen - ob sie Brustkrebs auch auslösen können, ist umstritten. 

 

 


Risikofaktoren 

 

Risikofaktoren die man beeinflußen kann: 
 

  • erhöhter Alkoholkonsum
  • starkes Übergewicht
  • Bewegungsmangel - Bewegung ist entsprechend dem körperlichen Zustand in jedem Alter möglich
  • gesunde vollwertige Ernährung
  • Hormon-Langzeitbehandlung (Östrogen) zur Behandlung von Wechselbeschwerden

Risikofaktoren, die man nicht beeinflußen kann: 
 

  • frühe Menstruation in der Jugend und späte Wechseljahre (mehr als 40 Menstruationsjahre)
  • Brustkrebs in der Familie (Mutter, Großmutter, Schwester)
  • Vorkommen von Gebärmutter-, Eierstock- oder Dickdarmkrebs in der Familie
  • Kinderlosigkeit bzw. erste ausgetragene Schwangerschaft nach dem 30. LebensjahrDer Begriff Mastopathie stellt keinen krankhaften Befund dar. Er beschreibt die unterschiedliche Dichte bzw. teilweise knotige Umformung der Brust, die in einem normalen bis mittleren Ausmaß keine Erhöhung des Brustkrebsrisikos darstellt.
  • Alter über 60: Am häufigsten tritt Brustkrebs bei Frauen Mitt 60 auf

 

Vorsorge und Untersuchungsmöglichkeiten:

 

Die beste Vorsorgemaßnahme ist immer noch die Früherkennung!
 

Brustselbstuntersuchung:  


ab dem 25. Lebensjahr, 1x monatlich nach der Menstruation (am besten am 8. - 10. Tag nach dem Einsetzen der Regelblutung). In der Menopause wählt man am besten einen fixen Zeitpunkt einmal im Monat.

Bei allen Veränderungen, die Sie selbst an der Brust feststellen, sollte sobald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden!  

Auf folgende Veränderungen sollten Sie achten: 

  • tastbarer Knoten oder Verhärtungen in Brust oder Achseln
  • Schwellung oder Rötung der Brust oder eines Teils der Brust
  • Hautveränderungen (Rötung) der Brust
  • Entzündungen der Brustwarze (außerhalb der Schwangerschaft und Stillperiode)
  • Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze, v.a. wenn einseitig, rötlich bis braun, unangenehm riechend und blutig
  • Einziehung der Brustwarze oder Haut (Dellen)
  • neu auftretende Unterschiede in Größe und Umfang der Brust
  • unterschiedliche Verformungen der Brust beim Heben der Arme
  • eine Brust schon bei Berührung schmerzt
  • Schwellung der Lymphknoten unter der Achsel Ärztliche Tastuntersuchung: auch ohne Veränderungen sollte der Frauenfacharzt (oder Hausarzt) zumindest 1x/Jahr ab dem 25. Lebensjahr die Brust und die Lymphknoten der Achseln auf tastbare Veränderungen untersuchen

Diagnostik

Mammographie (Bruströntgen):

Durch eine Mammografie besteht die Chance, die eventuell dabei entdeckten Tumore noch in einem so frühen Stadium zu erkennen, dass man sie zumeist sehr schonend und trotzdem effektiv behandeln kann. 

Frauen zwischen 45 und 69 Jahren können die Früherkennungs-Mammographie alle 2 Jahre in Anspruch nehmen. Die eCard ist dafür automatisch freigeschaltet. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren bzw. 70 Jahre oder älter können sich online auf www.frueh-erkennen.at oder über sie Service-Hotline unter 0800 500 181 zum Früherkennungsprogramm anmelden. 

Bei erhöhtem Risiko oder Beschwerden können Sie durch eine Vertrauensärztin bzw. einen Vertrauensarzt jederzeit zu einer Mammographie zugewiesen werden. 

Frauen können, auch wenn sie nicht sozialversichert sind, am Mammografie-Screening teilnehmen. Melden Sie sich dazu einfach bei der Österreichischen Gesundheitskasse in Wien. 

Technik der Mammographie: Bei der Mammographie wird die Brust zwischen zwei Platten etwas zusammengedrückt. Dabei können auch sehr kleine Veränderungen von wenigen Millimetern entdeckt werden. Die meisten Frauen empfinden bei der Untersuchung ein möglicherweise unangenehmes Druckgefühl, aber keine Schmerzen. Zwei Fachärztinnen bzw. Fachärzte für Radiologie begutachten die Aufnahmen nach dem Vier-Augen-Prinzip 

Geringe Strahlenbelastung: die Strahlenbelastung einer Mammographie entspricht einem Bergaufenthalt von drei Tagen. Das Zusammenpressen der Brust bringt ebenfalls keine Nachteile für das Gewebe. 

Ultraschall der Brust: Bei dichtem Brustgewebe können bei der Mammographie nicht immer Veränderungen klar beurteilt werden. Die Untersuchung wird oft vom Radiologen oft als Ergänzung zur Mammographie durchgeführt, da sich hier manchmal Veränderungen erkennen lassen, die, die in der Mammographie nicht oder nicht gut erkannt werden (z.B. Zysten). Bei medizinischer Notwendigkeit kann eine Magnetresonanzuntersuchung (z.B. bei Patientinnen mit Brustimplantaten) angezeigt sein. 

Magnetresonanttomografie (MRT): Bei Veränderungen in der Brust, die weder durch Mammographie noch durch Ultraschall ausreichend abgeklärt werden konnten.

Im Anschluss an die oben genannten Untersuchungen kann eine Gewebeprobe mittels Feinnadelbiopsie aus dem verdächtigen Areal gemacht werden, um über eine Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop eine genaue Auskunft über das Gewebe zu erhalten (gutartig oder bösartig). 

Empfehlung zur Vorbeugung von Brustkrebs:

  • 3x wöchentlich mindestens 60 Minuten Sport betreiben
  • Ernährung mit ausgewogener Mischkost
  • Übergewicht abbauen
  • nicht rauchen
  • Alkohol nur mäßig
  • bei Brustkrebs in der Familie genetische Abklärung

Weitere Informationen

Österreichische Krebshilfe www.krebshilfe.net 

Österreichische Krebshilfe Wien www.krebshilfe-wien.at - 
psychoonkologische Beratung: berät und begleitet Patientinnen in ihrer schwierigen Lebenssituation 

Früh Erkennen frueh-erkennen.at Pink Ribbon pinkribbon.at

© Dr. Thomas REITHMAYR

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